[Leinenausgabe] Briefe 1925 bis 1975 und andere Zeugnisse. Hannah Arendt/Martin Heidegger. Aus den Nachl�en hrsg. von Ursula Ludz

Tadellos. - Martin Heidegger an Hannah Arendt -- 10. II. 25. -- Liebes Fr�ein Arendt! -- Ich mu�heute Abend noch zu Ihnen kommen und zu Ihrem Herzen sprechen. -- Alles soll schlicht und klar und rein zwischen uns sein. Dann sind wir einzig dessen w�rdig, da�wir uns begegnen durften. Da�Sie meine Sch�lerin wurden und ich Ihr Lehrer, ist nur die Veranlassung dessen, was uns geschah. -- Ich werde Sie nie besitzen d�rfen, aber Sie werden fortan in mein Leben geh�ren, und es soll an Ihnen wachsen. -- Wir wissen um das nie, was wir durch unser Sein anderen werden k�nnen. Wohl aber kann eine Besinnung deutlich machen, inwiefern wir zerst�rend und hemmend wirken. -- Welchen Weg Ihr junges Leben nimmt, ist verborgen. Wir wollen uns davor beugen. Und meine Treue zu Ihnen soll einzig Ihnen helfen, sich selbst treu zu bleiben. -- Da�Sie die �Unruhe� verloren haben, sagt, da�Sie Ihr Innerstes Ihres m�henreinen Wesens gefunden haben. Und einmal werden Sie verstehen und dankbar sein � nicht mir � da�der Besuch in der �Sprechstunde� der entscheidende Schritt war, zur�ck aus der Bahn in die furchtbare Einsamkeit wissenschaftlichen Forschens, die nur der Mann aush� � und auch der nur dann, wenn er die Last mitbekommen hat und die Raserei, produktiv zu sein. -- �Freuen Sie sich!� � das ist mein Gru�f�r Sie geworden. -- Und nur wenn Sie sich freuen, werden Sie die Frau werden, die Freude geben kann, und um die alles Freude, Geborgenheit, Ausruhen, Verehrung und Dankbarkeit an das Leben ist. ISBN 9783465029656