Italien. Baukunst und Landschaft. Geleitwort Wilhelm von Bode. Orbis Terrarum.

Papierbedingt leicht gebr�t. - Die hohe Bedeutung der Architektur und dekorativen Plastik in der Erscheinung der italienischen Landschaft bringen die Bilder in Hielschers �Italien� au�rordentlich klar und eindringlich zur Anschauung, wie von den mannigfaltigen �ber das ganze Land verstreuten Resten der Antike, so auch von den Bauten vom Mittelalter bis zum Ausgang der Barockzeit. Von dem Aufbl�hen der St�e geben die m�tigen Dome aus romanischer und gotischer Zeit das gro�rtigste Zeugnis: von der halb byzantinischen Markuskirche in der einzigartigen, aus dem Meere herausgewachsenen Stadt in der Nordostecke Italiens bis zu den zierlichen, halb maurischen Domen der Normannen in S�ditalien und Sizilien. Zu den bescheidenen Kirchen von Florenz aus fr�her deutscher Kaiserzeit mit ihren vornehmen Fassaden aus zweifarbigem Stein bilden in ganz Nord- wie in S�ditalien die zahlreichen wuchtigen, mit derber Plastik �berladenen romanischen Kirchen einen bedeutsamen Gegensatz. Die Zisterzienser brachten die franz�sische Gotik nach Italien, wo sie alsbald durch den vom hl. Franziskus erweckten Bettelorden zu einem eigenen gro��igen italienischen Stil ausgebildet wurde. Der Ehrgeiz und Wetteifer der gro�n St�e suchte allerorten die Kathedralen in diesem neuen Stil so kolossal und reich wie m�glich auszubauen, wodurch sie zum Teil unfertig blieben oder mit plastischem Stuck so �berladen wurden, da�z. B. der Dom zu Mailand wie ein Wald von Statuen erscheint. Gleichzeitig �berboten sich die B�rger Mittelitaliens, zu ihrer Sicherheit wie zum Prunk, im Bau hoher T�rme auf ihren H�ern, die dem Stadtbild fast das Aussehen modernster amerikanischer Wolkenkratzerst�e gaben.