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Libri antichi e moderni

Gumpert, Martin

H�lle im Paradies. Selbstdarstellung eines Arztes.

Bermann-Fischer Verlag - Stockholm, 1939.,

125,00 €

Bookshop Buch Fundus

(Berlin, Germania)

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Dettagli

Autore
Gumpert, Martin
Editori
Bermann-Fischer Verlag, Stockholm, 1939.
Formato
1. Auflage. 280 Seiten; 21 cm. Fadengeh. Orig.-Leinenband.
Soggetto
Exil, Erstausgabe, Bermann-Fischer Verlag, Martin Gumpert, Belletristik, Autobiographie, deutsche Literatur, Exilliteratur, Literaturwissenschaft
Sovracoperta
No
Lingue
Tedesco
Copia autografata
No
Prima edizione

Descrizione

Akzeptables Exemplar; Gebrauchs- und Lagerspuren; Arbeits- und Quellenexemplar des libert�n Dokumentaristen Hansdieter Heilmann; mit Bleistiftanstreichungen; zahlr. Beilagen; Seiten stw. mit leichten Feuchtigkeitsspuren; Einband berieben u. stw. leicht beschabt; kleinere L�ren; Teile d. Umschlages (oder Verlagesbeilage ?) auf Vorsatz geklebt. - EXIL-Ver�ffentlichung. - Martin Gumpert (* 13. November 1897 in Berlin; � 18. April 1955 in New York) war ein deutsch-US-amerikanischer Mediziner und Schriftsteller. Ab 1927 war er niedergelassener Facharzt, ab 1928 leitete er zudem das st�ische Ambulatorium f�r Geschlechtskrankheiten. Seine auf soziale Rehabilitation seiner Patienten ausgerichtete Einstellung veranlasste ihn, sich von franz�sischen Fachkollegen neuartige Operationspraktiken anzueignen und das erste Beratungs- und Behandlungszentrum dieser Art in Deutschland einzuf�hren. Er war in der deutschen Hauptstadt Berlin der Pionier der heilenden Behandlung von Entstellungen. Er setzte sich bei staatlichen Institutionen daf�r ein, seinen oft mittellosen Patienten Hilfsleistungen zukommen zu lassen und behandelte sie selbst in solchen F�en unentgeltlich. Neben zahlreichen Ver�ffentlichungen zu seinem Fachgebiet verfasste Gumpert weiterhin Literatur. 1933 wurde er unmittelbar nach der Machtergreifung gezwungen, seine �ter niederzulegen. Er zog sich ins Privatleben zur�ck und arbeitete wieder verst�t an literarischen Werken, Biografien ber�hmter Forscher und �zte. Nachdem er allerdings 1935 durch die NS-Rechtspraxis als Jude sogar aus dem "Reichsverband deutscher Schriftsteller" RDS zwangsweise ausgeschlossen worden war, sah er f�r sich keine Zukunft mehr in Deutschland und w�te 1936 die Emigration. Gumpert siedelte in die Vereinigten Staaten �ber. Er er�ffnete im Herbst 1936 eine dermatologische Praxis in New York. Er kam oft zusammen mit einer Gruppe exilierter deutscher Schriftsteller, die sich im Bedford-Hotel in der 40th Street trafen. � (wiki) // Dieses Buch wurde vor einem Jahr beendet als ein Versuch, nahe Vergangenheit aufrichtig zu schildern. Seither ist so viel Tierisches, Tr�bes, Entstellendes geschehen, da�im Spiegel des europ�chen Elends von heute die Schilderung dieser abgeschlossenen Zeit fast zu milde, zu idyllisch, zu ahnungslos erscheint. Die Lage, in die wir geraten sind, k�nnte die Korrektur manchen Urteils rechtfertigen. Doch das w�rde den Sinn dieser Arbeit verf�chen, die den Bericht �ber ein durchschnittliches, gegenw�iges Dasein erstatten will, wie etwa ein Arzt eine Krankengeschichte schreibt. Die eigenen Irrt�mer und Schw�en geh�ren dazu. Es bleibt die Hoffnung auf gen�gend Zeit, um sie gutzumachen. New York, Juni 1939 - M.G. (Vorwort) // INHALT / Kapitel: I. Vorkrieg. II. Krieg. ----- III. Nachkrieg. ----- IV. Untergang Europas. ----- V. Amerika. // . 77 % der Berliner Proletarierkinder besa�n keine eigene Schlafst�e. Von 56.000 F�en offener Tuberkulose besa�n 18.000, also ein Drittel, 1927 kein eigenes Bett. Aber weit schlimmer noch als die physische Verwahrlosung war die psychische. Es gab in einer Stadt wie Berlin mehr als eine Million Jugendlicher. Diese Armee wuchs heran in einer Atmosph� von Ha� Erbitterung, Zukunftslosigkeit und brutalem Realismus. Es war unheimlich, diese Kinder, noch befangen in der amoralischen Unschuld ihres Alters, vor sich zu sehen. Man hatte das Gef�hl, da�man nichts von ihnen wu�e, sie sprachen eine fremde Sprache, spielten fremde Spiele, waren von einer harten, gierigen, illusionslosen Lebenssucht besessen, und man mu�e den Tag mit Grauen voraussehen, an dem sie, dem Bannkreis ihrer Kindheit entzogen, als Erwachsene aus Spiel Ernst machen w�rden. Es war die kommende Garde Hitlers, die da unserem psychologischen Scharfblick undurchdringlich standhielt. Wir verf�gten nicht �ber die mikroskopische Linse, die die Struktur dieser neuen, bedauernswerten, unmenschlichen Lebewesen h�e entr�eln k�nnen. H�ig hatte ich um diese Zeit als Sachverst�iger auf den Gerichten zu tun, denn aus den Krankheiten der Kinder entwickelten sich in der Regel langwierige, schmutzige Prozesse. Irgend ein Nachbar kam dahinter. Ein ganzes Miethaus wurde zur H�lle. Die Parteien schlugen sich, verleumdeten, verklagten, Verfahren wurden eingeleitet, Kinder gerieten in F�rsorgeerziehung, und wenn wir Gelegenheit hatten, diese Misset�r zu sehen und zu untersuchen, so waren es armselige, magere, verbockte, versch�chterte Wesen, aber alles andere als Sexualverbrecher. Diese Stunden auf dem Kriminalgericht geh�ren zu den schw�esten Eindr�cken meines Lebens. � (Seite 174 / 175)