Eigenh. Brief mit U.

1½ SS. auf Doppelblatt. 8vo. An einen Pastor, wohl den Theologen und Genealogen Georg Schmidt: "Bis zum heutigen Tage sind wir von unsrer im Interesse unsrer Schüler getroffenen Einrichtung nicht abgegangen u. fanden um so weniger Grund dazu, da in der ganzen Reihe von Jahren unter unsern zahlreichen Konfirmanden nur zwei vorhanden waren, die keinem der Herren Geistlichen, die auch nach der Schulzeit unterrichten, übergeben werden sollten, u. selbst in diesen vereinzelten Fällen die Schwierigkeit leicht überwunden ward, indem die beiden Knaben auf unsern Rath einer andern Lehranstalt übergeben u. von der nach der Schulordnung festgesetzten Bezahlung des Schulgeldes disponiert wurden". Nach des Pastors "gefälliger Zuschrift" wolle man aber nun prüfen, "ob wir nicht, bei der jetzigen Beschränkung auf Montag u. Donnerstag von 9-10, die in Rede stehenden Einrichtung für einzelne Fälle aufheben könnten, etwa für den, wenn der Konfirmant schon zu Ostern die Schule verläßt, oder einer Klasse [.] angehört, in der der Unterricht so liegt oder liegen kann, daß das Versäumnis einzelner Stunden nicht das rechtzeitige Aufrücken in die folgende Klasse hemmt [.]". - Rée war 1848 einer der Hauptverfechter der Jüdischen Emanzipation in der Hamburger Konstituante; er ist einer der Väter der allgemeinen Schulpflicht in der Hansestadt. Der Nietzschefreund Paul Rée ist ein entfernter Verwandter. - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf der von Rée geleiteten Stiftungsschule von 1815.